Versuchen, so dolle wie geht (German)

“Papa, warum gibst du? Meinst du, das ist gut genug, was du gibst?”

“Es ist niemals gut genug, Paul. Es geht aber auch nicht nur darum, dass es gut genug ist.”

“Worum geht es dann?”

“Darum, dass du versuchst. So viel und stark du kannst, verstehst du?”

“Nein, wieso?”

“Na, weil du nichts anderes tun kannst. Du wirst Mamas Schmerz nicht gut genug wegmachen, Paul. Das heißt, du wirst ihre Schmerzen nicht ganz wegmachen.”

“Ich weiß das…ich weiß schon.”

“Aber du kannst alles versuchen, um so viel wie möglich an Schmerz wegzumachen. Ganz stark kannst du versuchen. So viel du kannst. Denn, überleg dir mal, was sonst kannst du machen. Außer…”

“Außer?”

“Außer für Mama da zu sein, so viel du kannst. Und vielleicht, ganz vielleicht…fühlt es sich dann sogar ganz besonders für sie an.”

“Hä, wie das denn? Das ist doch Quatsch, Papa.”

“Na, wenn du so dolle versuchst, dass Mama gar nicht anders kann, als zu merken, wie dolle du versuchst. Für Sie eben. Und dann, ganz vielleicht eben, fühlt sie sich viel besonderer und lieb gehabter von dir, als wenn du einfach nur den Schmerz weggemacht hättest. Und vielleicht ist das ja auch etwas wert.”

“Ja…ja, doch das macht Sinn, Papa. Das finde ich gut. Also versuche ich einfach so dolle wie nur geht?”

Er lächelte: “Ja, einfach nur so dolle du überhaupt kannst.”

“So dolle ich kann!! Ich sammle alle Kraft…cccccchhhuuuu…und dann sammle ich die in mir, also in meim Herz und dann…”

“Ja?”

“Schieß ich die dolle raus. Auf Mama! So dolle wie geht. … Das ist doch versuchen, Papa, oder?”

“Ja, das ist versuchen, Paul.”